Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung
 Universitätsmedizin Leipzig

Taktil-vestibuläre Körperstimulation bei Frühgeborenen zur Verhinderung von Apnoe-Phasen

Aufgrund des ungenügenden Reifungsstatus zeigen Frühgeborene in der Regel schwere Störungen der Atemregulation. Ziel der Studie ist die Entwicklung und klinische Prüfung einer taktilen sowie vestibulären Körperstimulation, welche die Apnoe-Phasen von Frühgeborenen verhindert.

Die normale Schwangerschaft dauert 40 Wochen. Nach der Geburt treten in der Regel keine Störungen der Atemregulation des Kindes auf. Bei Frühgeborenen ab der 25. Schwangerschaftswoche können lebenserhaltende Maßnahmen im Rahmen der Neonatalmedizin für das Kind vorgenommen werden. Aufgrund des geringen Reifungszustandes des Kindes treten jedoch häufig starke Einschränkungen der Atemfunktion bei Frühgeborenen auf. Besonders kritisch sind sogenannte Apnoephasen, in denen das Kind keine selbständige Atemtätigkeit zeigt. Ein wesentliches Merkmal der biologischen Situation von Frühgeborenen ist die mangelnde Körperstimulation des Frühgeborenen innerhalb des Brutkastensystems. Weder ausreichende taktile noch vestibuläre Stimulationen stehen dem Frühgeborenen zur Verfügung. Bekannt ist, daß diese Reizkonfigurationen bei normalen Schwangerschaften einen wichtigen Beitrag zur Ausreifung des kindlichen Gehirns leisten. Um dieses Stimulationsdefizit bei Frühgeborenen auszugleichen und gleichzeitig die auftretenden Apnoephasen zu verhindern, sollen sowohl taktile als auch vestibuläre Stimulationen auf den Körper des Neugeborenen - unter Beachtung der Ergebnisse aus Vorläuferstudien - appliziert werden. Anhand prototypischer Stimulationsmodelle soll die Effektivität der verschiedenen Reizklassen, sowie  die Stimulusstärke und Stimulushäufigkeit ermittelt werden. Nach Testung der Prototypen soll ein geprüftes Funktionsmodell im klinischen Setting evaluativ eingesetzt werden. 

Arbeitsgruppe

Finanzierung

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
 
Letzte Änderung: 06.01.2017, 09:46 Uhr
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Paul-Flechsig-Institut für Hirnforschung